Dezibelgrenze für Guggenmusiken

Die Guggenmusik «schränzt» durch die Basler Gassen. Was beim ersten Empfinden der harten und dumpfen Paukenschläge und der tiefen Bassfrequenz der Sousaphone nicht sofort ins Ohr sticht, ist die hohe Dezibel Zahl, die vor allem durch die Trompeten verursacht werden. Was bis jetzt auf der Strasse eher vernachlässigt wurde, wird an der kommenden Fasnacht vor allem bei Auftritten im Innenbereich wie Bühnen und Restaurant stärker unter die Lupe genommen und mit mobilen Messeinrichtungen geprüft. Gemäss Aussage des BAG und der SUVA wäre es aber zum jetzigen Zeitpunkt zu früh, um bereits Richtlinien zu erlassen. Man stütze sich lieber auf Empfehlungen und appelliere an den gesunden Menschenverstand der musizierenden.

Eine Trompete erzeugt je nach gespieltem Ton eine Lautstärke von bis zu 124dB, was der Lautstärke eines starteten Düsenjet gleichkommt. Was viele Trompeter nicht wissen, dass das Mundstück eine enorme Auswirkung auf die Lautstärke hat. Labormessungen bei METAS (Eidgenössisches Institut für Metrologie) in Wabern bei Bern ergaben Differenzen von bis zu 18dB, bei kleinen und grossen Mundstücken.

Das BAG und die SUVA beschreiben in einem Merkblatt, dass an der kommenden Fasnacht verteilt und auch vorgängig an alle Guggenmusiken versendet wird, dass vor allem im Innenbereich zu Gunsten der Zuhörer mit einem Schalldämpfer gespielt werden sollte. Es wird auch empfohlen, auf grössere Mundstücke auszuweichen und beim Cortège die Trompete Richtung Strassenmitte zu halten. Bei Bühnenauftritten sei man sich noch nicht einig, da meistens über die Köpfe der Zuhörer gespielt wird.

Was unterscheidet aber die Trompete vom Piccolo? Auf Nachfrage bei einer Basler Piccolo-Manufaktur erhielt man die Antwort: Das Piccolo mit seinen knapp 98dB welches auch in einem ganz anderen Frequenzbereich gespielt wird, ist künftig von solchen Richtlinien ausgenommen.

Nachtrag 2.4.2022

Wie der eifrige Leser sicherlich bemerkt hat, handelt es sich dabei um einen 1. April Scherz… 😉